Samstag, 4. Februar 2017

Labidochromis spec.

Die Gattung Labidochromis kommt endemisch im Malawisee vor. Sie umfasst über 15 Arten mit etlichen Standortvarianten. Fünf davon werden hier kurz vorgestellt.

Ein Aquarium für Labidochromis Arten sollte mindestens ein Volumen von 200 Litern haben. Größere Aquarien sind aber eindeutig vorzuziehen. Der ph Wert muss, wie bei allen Fischen des Malawisees über 7 liegen, höhere Werte stellen kein Problem da. Die Temperatur sollte zwischen 23-28°C liegen - das Wasser klar und Nitrat-arm sein.

Die Einrichtung sollte aus feinem Sand und sehr vielen Steinaufbauten bestehen.  Um innerartliche Aggression  im Zaum zu halten empfehlen sich Gruppen mit mindestens 3 Männchen. Labidochromis sind problemlos mit anderen Felsencichliden (Pseudotropheus, Melanochromis, ...) des Sees zuvergesellschaften. Da ihr Verhalten im Vergleich zu diesen etwas friedlicher ist, sind einige Arten auch gut mit Aulonocara Arten oder anderen Fischen der Sand- bzw. Freiwasserregion (Stichwort "Non-Mbunas") zu kombinieren.


Labidochromis caeruleus dürfte wohl die bekannteste Art sein.Gerade die gelbfarbende Variante von Lion´s Cove, wird in vielen Malawi Aquarien zuhause sein.


Neben dem „Yellow“ gibt es aber über den See verteilt noch einige andere, meist weiße, Varianten dieser Art. Teils mit Streifenmuster, teils ohne.

Je nach Art unterscheiden sich die Geschlechter mal mehr oder weniger. Labidochromis sp. „perlmutt“ weist hingegen einen ausgeprägten Sexualdimorphismus in der Färbung auf. Mit der Zeit verlieren dort die Männchen ihr gestreiftes Jugendkleid und erstrahlen im hellen Perlmuttglanz. Sein Verbreitungsgebiet liegt am Higga Reef und im Umfeld der Mbamba Bay.

 
Wie (fast) alle Cichliden des Malawisees sind Labidochromis Arten maulbrütend, wobei das Weibchen die Jungen ca. 3 Wochen lang trägt , um sie dann vollentwickelt freizulassen. 

Auch bei den Männchen der Art 
Labidochromis chisumulae ändert sich das Aussehen mit beginnender Geschlechtsreife .

Das schneeweiße Kleid der Jungtiere und Weibchen wird zunehmend blauer und gestreifter. 






Nicht alle Labidochromis Arten sind primär weiß oder gelb gefärbt. Labidochromis sp. „Mbamba Bay“ ist wie viele Pseudotropheus-Arten blau gestreift.



Labidochromis sp. „hongi“ dürfte wie auch der L.caeruleus "Yellow" eine weite Verbreitung in der Aquaristik gefunden haben. Er ist ein Beispiel, wie über viele Jahre der Nachzucht mit entsprechender Selektion die Tiere deutlich farbintensiver geworden sind.

Gerade die Weibchen mancher Zuchtstämme haben schon lange nicht mehr ihr dunkles Aussehen, sondern zeigen wie die Männchen dieser Art ein hellblaues Streifenmuster.

Gruß Harald